Aus der Kirchengeschichte
Zu welchem Zeitpunkt genau Astfeld als Kirchengemeinde entstand, ist nicht genau nachweisbar. Erstmals wurde 1249 ein Pfarrer in Astfeld erwähnt: Henricus v. Astfeld. Schon damals also gab es in Astfeld eine Kirchengemeinde. So stammt die „Alte Kirche“ - ein kleiner romanischer Bau, der dem Hl. Lorenz geweiht war und vermutlich eine entsprechende Reliquie besaß - aus dem 13. Jahrhundert. Bis heute steht die „Alte Kirche“ in der Tackenstraße, ist aber seit vielen Jahrzehnten entwidmet und seit Mitte der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts zum Wohnhaus umgebaut.
Seit 1311 ist das Goslarer Domstift St. Simon und Judas Patron der Astfelder Kirche: Es bestellt selbst Geistliche oder sorgt für Vertretung. Im Jahr 1430 wird die Kirche dem Domstift einverleibt und reich ausgestattet.
Mit den Wirren der Reformationszeit geht es zuerst einmal abwärts: 1542 hat Astfeld keinen Pfarrer mehr. Nachdem sich die Bürger heftig über die Vernachlässigung beklagt haben, wird 1544 Georg Gropenningk zur Versorgung von Astfeld und Wolfshagen entsendet. Unter Herzog Julius beruhigt sich die politische Lage und Astfeld wird 1568 erneut durch Goslar versorgt, bevor es dann 1572-1654 zur Filiale von Langelsheim wird. 1658 wird Wolfshagen zur Astfelder Filiale und mit der Aufhebung des Domstifts fällt das Besetzungsrecht zunächst an die Krone Hannover, dann an die preußische Krone.
1904 wird die Pfarrstelle Wolfshagen errichtet und Astfeld wieder selbstständig. Herzog Juliushütte wird eingemeindet, ebenso die Bewohner vor dem Klaustor in Goslar.
Mitte des 19. Jahrhunderts ist die romanische Kirche baufällig. Die Kirchengemeinde beschließt, eine neue Kirche zu bauen. Der Bau verzögert sich immer wieder, weil vor allem die Frage des Bauplatzes nicht geklärt ist. Als dann 1867 zwei Kleinkotsassenhöfe an der Goslarschen Straße abbrennen, werden diese Grundstücke erworben und der Bau der neuen Kirche in Angriff genommen. Die alte Kirche geht für 240 Mark in den Besitz der Gemeinde über, die dann 1875 das restliche Inventar meistbietend verkauft und das Kirchgebäude der neu gegründeten Astfelder Feuerwehr als Spritzenhaus überlässt. Beinahe 100 Jahre lang wird die alte Kirche nun so genutzt. Nachdem ein Feuerwehrgerätehaus in der Schulstraße gebaut wurde, sollte die alte Kirche als Heimatmuseum dienen. Als sich dieser Plan zerschlug, wurde das Gebäude zum Verkauf angeboten und dann letztlich zum Wohnhaus umgebaut.
Familie Mackensen von Astfeld
Untrennbar ist die Geschichte der Astfelder Kirche mit der Rittergutsfamilie Mackensen von Astfeld verbunden.
Nachdem Carl Mackensen 1842 das Rittergut erwarb, verwandelte er es in ein Mustergut, das vor allem durch seine Pferdezucht (ausschließlich Rappen) bekannt wurde. 1888 wurde Carl Mackensen von Prinz Albrecht von Preußen in den erblichen Adelsstand erhoben und wählte als Familiennamen „Mackensen von Astfeld“.
Er machte sich um den Bau der Kirche verdient, indem er den Bau vielfältig unterstützte. Eine Familienloge in der Kirche und eine begehbare Familiengruft als Erbbegräbnis unter dem Chorraum, in dem 9 Särge und 13 Urnen beigesetzt wurden, wurden dafür in den Kirchbau integriert.